• Vernarbende Haarausfall

Vernarbende Haarausfall

Der vernarbende Haarausfall gehört zu den seltenen Formen des Haarausfalls und hat viele Gesichter. Er kann langsam und fast unbemerkt, aber auch schnell fortschreiten. Die vernarbende Alopezie tritt in verschiedenen Formen auf und kann Männer und Frauen treffen. Die Haare wachsen an den kahlen Stellen nicht wieder nach.

Der vernarbende Haarausfall – was ist das?

Der vernarbende Haarausfall ist eine Erkrankung der Kopfhaut, die verschiedene Ursachen hat und je nach Ursache in verschiedenen Formen auftritt. Die vernarbende Alopezie kann je nach Form mehr oder weniger schnell fortschreiten. Sie verläuft teilweise langsam und nahezu unbemerkt. Auf der Kopfhaut entstehen kahle Stellen, die braun werden und vernarben.

Dieser Zustand ist irreversibel, das heißt, dass auf den kahlen, vernarbten Stellen keine Haare mehr wachsen. Die Haarfollikel werden durch die verschiedenen Ursachen der Erkrankung irreversibel beschädigt oder zerstört, sodass die Haare nicht wieder nachwachsen können. Frauen und Männer der verschiedensten Altersklassen können von der Erkrankung betroffen sein.

Die kahlen Stellen können schmerzen oder jucken. Die vernarbende Alopezie kann auch bei Kindern auftreten. Menschen, die der vernarbende Haarausfall trifft, können ansonsten gesund sein.

Die vernarbende Alopezie und die Symptome

Der vernarbende Haarausfall ist an kahlen Stellen auf der Kopfhaut zu erkennen. Die Erkrankung verläuft asymmetrisch. Das Haar fällt aus. An den betroffenen Stellen bilden sich Narben. Weitere Symptome können abhängig von der Ursache und von der Form der Erkrankung auftreten.

Die vernarbende Alopezie kann mit Juckreiz, Rötungen der Kopfhaut, Bildung von Blasen, Pusteln oder Schuppen, Schmerzen oder einem brennenden Gefühl auf der Kopfhaut einhergehen.

Der vernarbende Haarausfall macht sich in verschiedenen Formen bemerkbar, die unterschiedliche Symptome zeigen:

  • Lupus erythematodes: Rote verhärtete Flecken an den kahlen Stellen auf dem Kopf, aber auch im Gesicht und an verschiedenen Körperstellen. Die erkrankten Bereiche sind druckempfindlich. Die Stellen vernarben in der Mitte. Hautporen sind nicht mehr sichtbar. Die Haut verblasst oder verfärbt sich. Die Ränder sind gerötet. Die Erkrankung tritt in Schüben auf.
  • Lichen ruber planus: juckende, rötliche, leicht aufgeworfene Flecken an den erkrankten Stellen. Ältere kahle Stellen sind vernarbt und ohne Haarporen. Auch die Haut an anderen Stellen und die Nägel können sich verändern.
  • frontal-fibrosierende lichenoide Alpezie: bandförmiger Haarausfall und zurückweichender Haaransatz an Stirn und Schläfen, Saum mit kleinen, knötchenförmigen Rötungen. Haare bleiben vereinzelt stehen. Augenbrauen und andere behaarte Körperstellen können ebenfalls betroffen sein. Dieser vernarbende Haarausfall betrifft vorrangig Frauen in den Wechseljahren.
  • Folliculitis decalvans: fein verstreute, kleine, rote, schmerzhafte Knötchen auf der Kopfhaut, Bildung von Eiterpusteln. Später bilden sich kahle Stellen mit spiegelnden Vernarbungen, die ineinander übergehen können. In erweiterten Poren stecken Haarbüschel. Am Haarboden befinden sich schuppenartige Einscheidungen der Haarschäfte. Schreitet die Erkrankung weiter fort, kommt es zu anhaltenden Reizungen.
  • Pilzinfektionen der Kopfhaut: Die betroffenen Haustellen röten sich stark und jucken. Die sich bildenden Pusteln schwellen teigig an, verhärten und werden kahl. Die Halslymphknoten schwellen meistens an. Diese vernarbende Alopezie befällt zumeist Kinder.
  • Pseudopelade Brocq: Besonders im Schläfen- und Scheitelbereich zeigen sich scharf begrenzte haarlose Stellen, die unregelmäßig geformt und fleckförmig sind. Diese Stellen entwickeln sich nur langsam, häufig innerhalb von zwei Jahren. Auch wenn das Haar nicht mehr nachwächst, kann der Erkrankungsprozess zum Stillstand kommen. Frauen sind häufiger als Männer betroffen.

Der vernarbende Haarausfall und die Diagnose

Stellen Sie die ersten Anzeichen eines Haarausfalls mit den entsprechenden Symptomen fest, sollten Sie zum Hautarzt gehen. Es könnte sich um eine vernarbende Alopezie handeln. Damit der Haarverlust nicht weiter fortschreitet, kommt es auf eine schnelle Diagnose und Behandlung an. Der Hautarzt untersucht die Kopfhaut, nimmt Blutuntersuchungen vor und befragt

Sie zu bestehenden Erkrankungen und über die Einnahme von Medikamenten. Da eine vernarbende Alopezie und die Form oft nur schwer diagnostiziert werden kann, entnimmt der Hautarzt häufig eine Probe der behaarten Kopfhaut mit Haarfollikeln, um sie zu untersuchen. Diese Biopsie kann schmerzhaft sein. Abhängig von der Form des vernarbenden

Haarausfalls kommen verschiedene Diagnoseverfahren in Frage:

  • Lupus erythematodes: Blutuntersuchung und Biopsie der Kopfhaut
  • Lichen ruber planus: Biopsie der Kopfhaut und feingewebliche Untersuchung
  • frontal-fibrosierende lichenoide Alpezie: Biopsie der Kopfhaut und feingewebliche Untersuchung
  • Folliculitis decalvans: Hautbiopsie und Erregerkultur aus dem Inhalt der Pusteln
  • Pilzinfektionen der Kopfhaut: Untersuchung der Kopfhaut mit dem Dermatoskop, Probennahme der Pilzkulturen, Anamnese zur Krankengeschichte und zum Kontakt mit Katzen
  • Pseudopelade Brocq: Kopfhautbiopsie und weitere dermatologische Untersuchungen.

Der vernarbende Haarausfall und die Ursachen

Die vernarbende Alopezie kann verschiedene Ursachen haben. Häufig steckt eine ernstzunehmende Erkrankung dahinter. Solche Krankheiten können einzelne Organe oder den gesamten Körper betreffen.

Auch entzündliche Hautkrankheiten oder Erkrankungen der Kopfhaut, beispielsweise eine Schuppenflechte, kommen als Ursachen für die vernarbende Alopezie in Frage. Der vernarbende Haarausfall kann auch durch Verbrennungen, Verätzungen durch Säuren oder Laugen oder verschiedene Verletzungen verursacht werden.

Die Ursachen sind abhängig von den Formen des vernarbenden Haarausfalls:

  • Lupus erythematodes: Autoimmunerkrankung
  • Lichen ruber planus: Die Ursache ist weitgehend unklar. Es kann sich um eine fehlgesteuerte Immunreaktion handeln.
  • frontal-fibrosierende lichenoide Alpezie: Auch hier ist die Ursache ungeklärt. Eine fehlgesteuerte Immunreaktion kann zur Entstehung der Erkrankung führen.
  • Folliculitis decalvans: Die Ursache ist ungeklärt. Eine familiäre Häufung deutet auf genetische Ursachen hin. Ein Zusammenspiel bakterieller und immunologischer Faktoren wird als Ursache vermutet. In einigen Fällen liegt eine Verbindung zu einer starken Akne vor.
  • Pilzinfektionen der Kopfhaut: Kopfpilz Tinea capitis, der sich oberflächlich und dann auch tiefgreifend entwickelt
  • Pseudopelade Brocq: Die Ursache ist unbekannt.

Folgen der Erkrankung

Wird der vernarbende Haarausfall nicht behandelt, kann er immer weiter fortschreiten und den gesamten Kopf befallen. Die Haare fallen aus und wachsen nicht mehr nach. Steckt eine Krankheit hinter dem vernarbenden Haarausfall, verschlimmert sich die Krankheit, wenn sie nicht behandelt wird. Das führt zu einem Fortschreiten der vernarbenden Alopezie.

Aufgrund des Haarverlustes und der narbigen Stellen auf der Kopfhaut stellt der vernarbende Haarausfall eine starke psychische Belastung dar. Die Betroffenen leiden häufig unter mangelndem Selbstbewusstsein und geraten in die soziale Isolation. Depressionen können die Folge sein.

Behandlungen und Therapie der vernarbenden Alopezie

Der vernarbende Haarausfall ist durch Haarverlust gekennzeichnet, der irreversibel ist. Mit einer Behandlung kann nur das Fortschreiten des Haarausfalls gestoppt oder verzögert werden. Verursacht die vernarbende Alopezie Schmerzen, können sie mit der entsprechenden Behandlung gelindert werden.

Wird die Ursache herausgefunden, gilt es, sie zu behandeln. Welche Behandlungsmethode bei Ihnen in Frage kommt, hängt davon ab, in welcher Form die vernarbende Alopezie auftritt:

  • Lupus erythematodes: konsequenter Schutz des Kopfes vor Licht, Verzicht auf Rauchen, Kortisonpräparate für die äußere Behandlung. Kortison und andere Medikamente können in schweren Fällen auch innerlich angewendet werden.
  • Lichen ruber planus: Kortisonhaltige Cremes werden auf die Kopfhaut aufgetragen. Unterspritzungen mit Kortison sind möglich. In schweren Fällen können Kortison und immununterdrückende Medikamente innerlich verabreicht werden.
  • frontal-fibrosierende lichenoide Alpezie: Die Behandlung kann ebenfalls mit kortisonhaltigen Cremes und Kortison-Unterspritzungen erfolgen. Kortisonhaltige und immununterdrückende Medikamente können in schweren Fällen innerlich angewendet werden.
  • Folliculitis decalvans: Abhängig von den Erregern sollten frühzeitig die entsprechenden Antibiotika verabreicht werden.
  • Pilzinfektionen der Kopfhaut: Medikamente wie Breitband-Pilzmittel können die Pilze abtöten oder das Wachstum der Pilze hemmen. Die Medikamente können auf die Kopfhaut aufgetragen, aber auch in Tablettenform eingenommen werden. Die Behandlung sollte langfristig erfolgen und kann bis zu drei Monaten dauern. Wird die Behandlung vorzeitig abgebrochen, können sich die Pilze wieder ausbreiten und zu erneutem Haarausfall führen.
  • Pseudopelade Brocq: Eine geeignete Therapie ist noch nicht bekannt. Der Patient kann in einem speziellen Zentrum für seltene Haar- und Hauterkrankungen behandelt werden, wo die Ursache aufgedeckt und behandelt werden könnte.

Vernarbende Alopezie und Haartransplantation

Eine Haartransplantation ist bei einem vernarbenden Haarausfall nur in einigen Fällen möglich. Die Ursache muss abgeklungen sein, da sonst immer mehr kahle, vernarbende Stellen entstehen und auch die transplantierten Haare immer wieder ausfallen würden. Oft ist aufgrund des Zustands der Kopfhaut bei einem vernarbenden Haarausfall keine Haartransplantation möglich.

Liegt eine Entzündung als Ursache vor, muss die Entzündung vollständig ausgeheilt sein, bevor eine Haartransplantation erfolgen kann. Eine Haartransplantation kann bei Folliculitis decalvans und bei Pseudopelade Brocq erfolgen, wenn die Erkrankung zum Stillstand kommt.

Aus den Stellen der Kopfhaut, an denen noch Haare vorhanden sind, werden mit einer Hohlnadel Haarfollikel entnommen und in die kahlen Stellen eingesetzt. Die Operation wird in örtlicher Betäubung ausgeführt. Der Erfolg hängt vom Zustand der Kopfhaut und vom weiteren Verlauf der Erkrankung ab.

Fazit: Der vernarbende Haarausfall – eine Erkrankung mit vielen Gesichtern

Der vernarbende Haarausfall kann Männer und Frauen der verschiedensten Altersgruppen treffen. Auch Kinder können betroffen sein. Die vernarbende Alopezie kann verschiedene Ursachen haben. Nicht immer können die Ursachen aufgeklärt werden. Abhängig von den Ursachen kann sich der vernarbende Haarausfall in verschiedenen Formen äußern.

Die kahlen Stellen weisen Narben auf und können jucken oder schmerzen. Um den Haarausfall zu behandeln, muss die zugrunde liegende Krankheit behandelt werden. Eine Haartransplantation ist nicht immer möglich.