• Geheimratsecken

Geheimratsecken

Geheimratsecken treffen viele Männer. Etwa 70 Prozent der Männer müssen damit rechnen, früher oder später unter diesem Haarproblem zu leiden. Der Grund dafür ist der erblich bedingte Haarausfall. Das Problem kann sich ausweiten, sodass eine Glatze entsteht oder der Haaransatz zurückreicht. Mit einer gesunden, ausgewogenen Ernährung und mit Haarwuchsmitteln können Sie dieses Problem verzögern.

Das Krankheitsbild von Geheimratsecken

Bei Geheimratsecken handelt es sich nicht um eine echte Krankheit, sondern um eine Form des erblich bedingten Haarausfalls, die viele Männer trifft. Im Laufe ihres Lebens müssen ungefähr 70 Prozent der Männer mit dieser Art des Haarausfalls rechnen. Am Haaransatz und an den Schläfen zeigen sich die typischen Winkel, an denen keine Haare mehr wachsen.

Sind sie erst einmal da, wachsen die Haare nicht mehr nach. Nur selten steckt eine ernstzunehmende Erkrankung dahinter. Frauen sind von dieser Art des Haarausfalls nicht betroffen. Ein erblich bedingter Haarausfall (androgene Alopezie) macht sich bei Frauen zuerst um den Mittelscheitel herum bemerkbar.

Geheimratsecken bereiten keine Beschwerden, doch können sie vor allem für jüngere Männer ein kosmetisches Problem und eine psychische Belastung darstellen. Das Problem kann bereits bei Männern eintreten, die jünger als 20 Jahre sind. Die Wahrscheinlichkeit, diese typischen kahlen Winkel am Haaransatz zu bekommen, wird umso größer, je älter der Mann ist.

Symptome von Geheimratsecken

Geheimratsecken sind eine Form des erblich bedingte Haarausfalls, die Männer unterschiedlichen Alters treffen kann. Sind sie erst vorhanden, werden sie immer größer.

Es handelt sich dabei um kahle Winkel zwischen Stirn und Schläfen. Bemerken Sie Haarausfall, sollten Sie in regelmäßigen Abständen, beispielsweise monatlich oder alle zwei Wochen, ein Foto von Ihrem Haaransatz machen und die Veränderungen zum vorhergehenden Foto vergleichen. Das Haarproblem verursacht keine Beschwerden, doch kann es sich immer weiter ausbreiten, wenn der Haarausfall nicht gestoppt wird.

Der Haaransatz kann zurückweichen, auch eine Glatzenbildung ist möglich. Der Mensch verliert täglich etwa 70 bis 100 Haare. Das ist völlig normal. Auch dann, wenn Sie mehr als 100 Haare am Tag verlieren, ist das noch kein Grund zur Sorge. Sie müssen dann noch keine Geheimratsecken befürchten.

Wie viele Haare ausfallen, ist abhängig von der körperlichen Verfassung und von der Jahreszeit. Nur dann, wenn Ihnen deutlich mehr als 100 Haare täglich ausfallen oder der Haarausfall büschelweise erfolgt, sollten Sie an eine Behandlung denken. Männer mit Geheimratsecken haben oft einen stärkeren Bartwuchs.

Diagnose von Geheimratsecken

Bemerken Sie Geheimratsecken, steckt dahinter zumeist die androgene Alopezie. Das ist keine Krankheit, sondern eine genetische Veranlagung und ein Hormonüberschuss. Allerdings kann in einigen Fällen auch eine ernstzunehmende Erkrankung zugrunde liegen. Um eine solche Erkrankung auszuschließen, sollten Sie zum Hautarzt gehen.

Er wird Sie befragen, ob dieses Problem in Ihrer Familie gehäuft auftritt. Häufig findet er bereits beim Anblick und beim Hinweis auf eine familiäre Häufung einen erblich bedingten Haarausfall als Ursache heraus. Er fragt auch nach Ihren Lebensumständen, Ihren Ernährungsgewohnheiten und nach bestehenden Erkrankungen.

Sie sollten den Arzt auch über die Einnahme von Medikamenten informieren. Der Hautarzt kann die Kopfhaut mit einem Dermatoskop untersuchen und eine Blutuntersuchung vornehmen, um eine schwere Erkrankung auszuschließen.

Ursachen dieser Art von Haarausfall

Haben Sie Geheimratsecken, ist fast immer ein erblich bedingter Haarausfall die Ursache. Hatte Ihr Vater, Großvater oder Onkel bereits dieses Haarproblem, können Sie davon ausgehen, dass ein erblich bedingter Haarausfall bei Ihnen vorliegt. Die Gene müssen jedoch nicht immer durch den Vater vererbt werden.

Eine Vererbung der Gene ist auch über die Mutter möglich. Eine andere Bezeichnung für den erblich bedingten Haarausfall ist androgenetische Alopezie. Der Name sagt bereits, dass männliche Sexualhormone die Ursache sind. Das wichtigste dieser Hormone ist Testosteron. Als Abbauprodukt entsteht Dihydrotestosteron, gegen das die Haarfollikel empfindlich sind.

Die Haarfollikel werden durch Dihydrotestosteron angegriffen, die Haare fallen aus. Die Wachstumsphasen der Haare werden immer kürzer, bis die Haare schließlich ausfallen und die Haarfollikel absterben.

Die Geheimratsecken können durch eine ungesunde Lebensweise mit hohem Alkohol- und Zigarettenkonsum sowie eine ungesunde, unausgewogene Ernährung verstärkt werden.

Häufig leiden die Männer an einem Eisen- oder Vitaminmangel. Auch Stress kommt als Ursache in Frage. Die Einnahme von Medikamenten wie Allopurinol gegen Gicht oder Blutverdünnern kann das Entstehen von Geheimratsecken begünstigen.

Selten steckt eine schwerwiegende Erkrankung, beispielsweise eine Autoimmunerkrankung, hinter diesem Haarproblem.

Folgen von Geheimratsecken

Geheimratsecken breiten sich immer weiter aus, wenn der Haarausfall nicht gestoppt oder verzögert wird. Sie werden immer größer. Der Haaransatz kann zurückweichen. Eine Glatze kann sich bilden. Die kahlen Stellen auf dem Kopf können miteinander verschmelzen, sodass nur noch ein kleiner Haarkranz am Hinterkopf zurückbleibt, der schließlich auch noch ausfallen kann. Die Wahrscheinlichkeit für eine Glatzenbildung wird umso größer, je älter Sie sind.
Die kleinen Winkel bereiten keine Beschwerden, doch können sie eine psychische Belastung darstellen und zu einem mangelnden Selbstwertgefühl führen. Männer fühlen sich nicht mehr attraktiv genug. Sie leiden unter dem Problem und können depressiv werden.

Behandlungsmöglichkeiten und Therapien bei Geheimratsecken

Die erste Behandlungsmöglichkeit, mit der Sie bereits frühzeitig beginnen sollten, ist die Umstellung Ihrer Ernährung. Sie sollten auf eine stark zuckerhaltige Ernährung verzichten und viel Obst und Gemüse essen.

Auch fette Seefische wie Makrele, Hering oder Lachs sollten auf Ihrem Speiseplan stehen, da sie reich an Omega-3-Fettsäuren sind. Sie sollten auf eine gesunde und ausgewogene Ernährung achten. Auf Zigaretten und Alkohol sollten Sie weitgehend verzichten.

Der Haarausfall kann mit verschiedenen Nahrungsergänzungsmitteln verzögert werden:

  • Biotin (Vitamin B7): Dieses Vitamin ist wichtig für Haare und Nägel. Es kann als Nahrungsergänzungsmittel angewendet werden, doch noch besser ist die Aufnahme über die Nahrung. Das Vitamin ist in Nüssen, Haferflocken, Champignons oder Bananen enthalten.
  • Vitamin E: Dieses Vitamin verleiht dem Haar Glanz und Stärke. Es ist als Nahrungsergänzungsmittel verfügbar, doch kommt es auch in Getreideprodukten, Nüssen und Blattgemüse vor.
  • Eisen: Dieses Spurenelement versorgt den Körper mit Sauerstoff und regt die Durchblutung an. Es fördert die bessere Versorgung der Haarfollikel mit Nährstoffen. Eisen ist in Spinat und anderem grünen Gemüse sowie in Kürbiskernen enthalten.
  • Zink: Dieses Element fördert die Bildung der Haarbestandteile Kollagen und Keratin. Es kann vom Körper nicht selbst hergestellt werden und sollte als Nahrungsergänzungsmittel oder mit der Nahrung aufgenommen werden. Zink ist in Rindfleisch und Vollkornprodukten enthalten.

Eine Behandlung kann auch mit verschiedenen Haarwuchsmitteln erfolgen. An den Geheimratsecken wachsen keine Haare mehr, doch kann der Haarausfall verzögert werden. Minoxidil wurde ursprünglich zur Blutdrucksenkung entwickelt.

Es fördert die Durchblutung der Kopfhaut und das Wachstum der Haare. Als Tinktur kann es auf die Kopfhaut aufgetragen werden. Finasterid ist ein weiteres Medikament, das bei Männern den Haarausfall verzögern kann.

Es wird bei Männern zur Behandlung einer vergrößerten Prostata verwendet. Als Haarwuchsmittel kann es in einer geringeren Konzentration angewendet werden. Leiden Sie unter Stress, sollten Sie ihn reduzieren. In einem Stressbewältigungsseminar erhalten Sie nützliche Tipps.

Haartransplantation bei Geheimratsecken

Stellen die Geheimratsecken für Sie ein Problem dar und gelingt es Ihnen nicht, sie mit einer geeigneten Kurzhaarfrisur zu kaschieren, ist eine Haartransplantation das letzte Mittel. Sie sollte möglichst frühzeitig erfolgen, da dann weniger Haare benötigt werden und die Operation schonender abläuft.

Die Haartransplantation kann mit den Methoden Follicular Unit Transplantation (FUT) oder Follicular Unit Extraction (FUE) erfolgen.
Bei FUT wird nur das Operationsfeld am Hinterkopf rasiert. Dort wird ein bis zu 20 Zentimeter langer Streifen entnommen, aus dem Grafts gewonnen werden. Die Entnahmestelle wird vernäht. Eine dauerhafte Narbe bleibt zurück. Die Grafts werden in die Geheimratsecken eingesetzt.

Bei FUE wird der Kopf rasiert. Einzelne Grafts mit einer oder mehreren Haarwurzeln werden mit einer Hohlnadel entnommen. Die Entnahmestellen werden nicht vernäht und heilen narbenfrei ab. Die Grafts werden genauso wie bei FUT transplantiert. Diese Methode kann mit einem Haarroboter noch schonender und präziser ablaufen.

Beide Formen der Haartransplantation werden in örtlicher Betäubung ausgeführt. Etwa zwei bis sechs Wochen nach der Transplantation fallen die transplantierten Haare aus, da die Haarfollikel in die Ruhephase eintreten. Nach etwa drei Monaten wachsen die Haare wieder nach. Zuerst sind sie noch dünn, doch dann kräftigen sie sich.

Das endgültige Ergebnis ist erst nach ungefähr einem Jahr sichtbar. Damit das Ergebnis dauerhaft ist, sollten Sie auf eine gesunde und ausgewogene Ernährung achten. Mit einem Haarwuchsmittel können Sie die erneute Bildung von Geheimratsecken aufhalten und den Haarausfall insgesamt verzögern.

Fazit: Geheimratsecken als erblich bedingtes Problem

Geheimratsecken können bereits in der Pubertät auftreten und immer weiter fortschreiten. Ungefähr 70 Prozent der Männer sind betroffen. Die Ursache ist fast immer ein erblich bedingter Haarausfall, bei dem vermehrt Testosteron produziert wird. Die Haarwurzeln reagieren empfindlich auf Dihydrotestosteron, das Abbauprodukt von Testosteron.

An den Geheimratsecken wachsen die Haare nicht wieder nach. Mit einer gesunden und ausgewogenen Ernährung, Stressreduzierung und Haarwuchsmittel können Sie den Haarausfall verzögern und eine Glatzenbildung vermeiden. Die kahlen Stellen können mit einer Haartransplantation aufgefüllt werden.