Diffuser Haarausfall
Diffuser Haarausfall trifft Frauen häufiger als Männer und kann in allen Altersklassen auftreten. Das Haar wird insgesamt dünner und lichter, bis schließlich die Kopfhaut sichtbar wird. Die diffuse Alopezie kann der Hinweis auf eine Krankheit sein oder als Folge einer Krankheit auftreten. Häufig ist der diffuse Haarausfall nur vorübergehend, sodass nach dem Abklingen einer Erkrankung die Haare wieder nachwachsen.
Was ist ein diffuser Haarausfall?
Die diffuse Alopezie ist selbst keine Krankheit, doch ist sie ernstzunehmen. Sie kann der Hinweis auf eine ernsthafte Erkrankung, beispielsweise eine Schilddrüsenerkrankung oder eine Infektion, sein. Diffuser Haarausfall kann auch als Folge einer Erkrankung auftreten. Er tritt häufig infolge einer Chemotherapie bei einer Krebserkrankung auf.
Die diffuse Alopezie äußert sich durch immer dünner werdendes Haar auf dem gesamten Kopf. Das Haar fällt oft innerhalb kurzer Zeit verstärkt aus. Wie sich dieser Haarausfall bemerkbar macht, hängt von der zugrunde liegenden Erkrankung ab. Sie sollten, wenn Sie einen verstärkten Haarausfall bemerken, einen Arzt aufsuchen.
Er kann feststellen, ob ein diffuser Haarausfall vorliegt, und mit der entsprechenden Behandlung beginnen. Wichtig ist, dass der Arzt die Ursache aufdeckt, um die eigentliche Erkrankung zu behandeln.
Die diffuse Alopezie und die Symptome
Ein diffuser Haarausfall kann Menschen unterschiedlichen Alters treffen. Auch Kinder und Jugendliche können betroffen sein. Frauen leiden häufiger als Männer unter einer diffusen Alopezie. Bei gesunden Menschen fallen täglich 70 bis 100 Haare aus, was völlig normal ist. Eine diffuse Alopezie ist durch einen verstärkten Haarausfall gekennzeichnet.
Die Haare fallen auf dem gesamten Kopf aus und werden immer dünner und lichter. Schließlich wird die Kopfhaut sichtbar. Der Haarverlust ist gleichmäßig. Es kann zu einem vollständigen Haarverlust kommen. Das ist häufig bei einer Chemotherapie bei einer Krebserkrankung der Fall.
Diffuser Haarausfall mit zwei Hauptformen
Der diffuse Haarausfall kann in zwei Hauptformen auftreten. Beim telogenen Haarausfall treten die Haare zwei bis drei Monate nach einem schädigenden Ereignis oder nach dem Beginn einer Erkrankung verstärkt in die Ruhephase oder in die Ausfallphase ein. Ist der Auslöser ausgeschaltet, da das schädigende Ereignis abgeklungen ist, kommt der Haarausfall zum Stillstand. Die Haare wachsen nach sechs bis zwölf Monaten wieder füllig nach.
Der anagene Haarausfall macht sich ziemlich akut bemerkbar. Etwa ein bis zwei Wochen ab der Schädigung kommt es zu einem rasanten Haarausfall. Ein anagener Haarausfall kann infolge einer Chemotherapie, einer Bestrahlung oder einer starken Vergiftung mit Schwermetallen auftreten.
Nach dem Ende der Behandlung wachsen die Haare zumeist wieder. Sie können jedoch in einer anderen Qualität nachwachsen, da sie beispielsweise dichter werden oder zuvor glattes Haar lockig wird.
Diffuse Alopezie und die Diagnose
Haben Sie den Verdacht, dass bei Ihnen ein diffuser Haarausfall vorliegt, sollten Sie den Arzt konsultieren. Er kann nicht nur feststellen, ob eine diffuse Alopezie vorliegt, sondern er kann auch eine Erkrankung als Ursache dafür aufdecken.
In einem Anamnese-Gespräch befragt Sie der Arzt zu Ihrer Familien- und Lebensgeschichte, zu Ihren Lebensgewohnheiten, zu eventuell bekannten Erkrankungen und zur Einnahme von Medikamenten. Der Arzt befragt Sie auch, wie lange der Haarausfall bereits anhält. Er untersucht die Kopfhaut und nimmt einen Zupftest vor. Um eine genaue Diagnose zu stellen, ist eine Blutuntersuchung erforderlich.
Mit einer Blutuntersuchung kann der Arzt einen Eisen- oder Nährstoffmangel ausschließen. Verschiedene Laborwerte werden untersucht:
- TSH-Wert, um eine Schilddrüsenerkrankung zu diagnostizieren
- Hämoglobin- und Ferritin-Wert, um einen Eisenmangel festzustellen
- Entzündungswerte, um chronisch-entzündliche Erkrankungen zu erkennen
- Blutzuckerspiegel
- Leber- und Nierenwerte.
Ursachen von diffusem Haarausfall
Ein diffuser Haarausfall kann viele Ursachen haben. Eine Ursache können Pflegefehler sein. Das Haar kann durch häufiges Färben, Bleichen, Dauerwellen oder zu heißes Föhnen geschädigt werden und brechen. Zumeist kommt es dabei noch nicht zu Haarausfall. Unverträglichkeiten gegen Färbemittel oder Shampoo können zu Haarausfall führen.
Eine weitere Ursache von Haarausfall kann Stress sein. Eine diffuse Alopezie kann durch die Einnahme von Hormonen oder eine Schwangerschaft entstehen. Das Hormongleichgewicht verändert sich in der Schwangerschaft. Die Wachstumsphase der Haare verlängert sich in der Schwangerschaft, was zu schönem, gesund aussehendem, dichtem Haar führt.
Nach der Geburt erfolgt wieder eine hormonelle Umstellung, die zu einem verstärkten Haarausfall auf dem gesamten Kopf führen kann. Auch der Beginn der Einnahme der Anti-Baby-Pille, der Wechsel zu einer anderen Anti-Baby-Pille oder die Beendigung der Einnahme der Pille können zu Hormonveränderungen und zu einem diffusen Haarausfall führen.
Ein diffuser Haarausfall kann infolge einer Schilddrüsenüberfunktion oder einer Schilddrüsenunterfunktion auftreten. Eine Schilddrüsenüberfunktion kann eine diffuse Alopezie zur Folge haben und kann sich zusätzlich durch Wärmeintoleranz, warm-feuchte Haut und gesteigerte Gereiztheit äußern. Eine Schilddrüsenunterfunktion kann zu stumpfem, brüchigem Haar und Haarausfall führen.
Weitere Symptome sind kühle, trockene Haut, gesteigerte Kälteempfindlichkeit und Antriebsarmut. Hinter diffusem Haarausfall können schwerwiegende Leber- oder Nierenerkrankungen, aber auch Autoimmunerkrankungen stecken.
Diffuser Haarausfall kann in verschiedenen Infektionen oder Hauterkrankungen begründet sein. Eine Bakterien- oder Vireninfektion, eine Schuppenflechte oder Ekzeme können zu einem Haarausfall führen.
Häufig wird bei Patienten mit einem diffusen Haarausfall ein Eisenmangel nachgewiesen. Es ist jedoch nicht eindeutig geklärt, ob er eine Ursache ist. Ursachen für einen Eisenmangel können eine starke Regelblutung oder Magen-Darm-Geschwüre sein.
Die diffuse Alopezie kann in einem Nährstoffmangel begründet sein, der die Folge einer ungesunden, unausgewogenen Ernährung ist. Diäten, vor allem Crash-Diäten, Essstörungen wie Bulimie oder Anorexie (Magersucht) oder die unzureichende Nährstoffaufnahme durch den Darm können zu einem diffusen Haarausfall führen. Ein diffuser Haarausfall kann auch nach einer Operation mit Narkose auftreten.
Bei einer Chemotherapie tritt eine diffuse Alopezie auf, die zu einem totalen Haarausfall führt. Dieser Haarausfall betrifft auch Augenbrauen, Wimpern und die Körperbehaarung.
Eine weitere Ursache von diffusem Haarausfall kann die Einnahme von Medikamenten wie Betablockern, blutdrucksenkenden Mitteln, Cholesterinsenkern, Blutverdünnern oder Präparaten gegen Akne sein. Vergiftungen mit Schwermetallen wie Thallium machen sich nicht nur durch einen diffusen Haarausfall, sondern auch durch weitere körperliche Beschwerden bemerkbar.
Folgen der Erkrankung
Eine diffuse Alopezie kann zum vollständigen Haarverlust führen. Die Betroffenen verlieren an Selbstbewusstsein, werden unsicher und können sich sozial isolieren. Es kann zu Depressionen kommen. Oft sind die Folgen nur vorübergehend, da die Haare zumeist wieder nachwachsen, wenn die Ursache beseitigt wurde oder die zugrunde liegende Erkrankung abgeklungen ist.
Nicht diffuser Haarausfall selbst, sondern Krankheiten wie Schilddrüsenerkrankungen, Autoimmunerkrankungen oder Infektionskrankheiten können schwerwiegende Folgen haben. Es gilt daher, den diffusen Haarausfall und die Ursache zu erkennen, um die Folgen zu mindern.
Behandlungsmöglichkeiten und Therapie
Welche Therapie für eine diffuse Alopezie in Frage kommt, hängt von der Ursache ab. Ist diffuser Haarausfall durch die Einnahme von Medikamenten bedingt, sollten Sie die Medikamente nicht eigenmächtig absetzen. Sie sollten mit Ihrem Arzt sprechen, der Ihnen ein anderes Medikament verordnen kann.
Liegt ein Eisenmangel vor, können Eisenpräparate helfen, doch gilt es, die Ursache des Eisenmangels herauszufinden und zu behandeln. Eisenpräparate helfen gegen Blutarmut. Ist der Eisenmangel in einer zu starken Regelblutung oder Magen-Darm-Geschwüren begründet, muss die entsprechende Behandlung erfolgen.
Eine Schilddrüsenerkrankung muss entsprechend behandelt werden. Bei einer Schilddrüsenunterfunktion kann L-Thyroxin oder Jod verordnet werden, während eine Schilddrüsenüberfunktion mit Thyreostatika behandelt werden kann.
Autoimmunerkrankungen als Ursache für einen diffusen Haarausfall sind nicht heilbar, doch können die Beschwerden mit der richtigen Behandlung gelindert werden.
Bei Diäten und Nährstoffmangel kann die richtige Ernährung gegen die diffuse Alopezie helfen. Eine gesunde, ausgewogene Ernährung mit vielen Vitaminen und Mineralstoffen führt zu einer besseren Versorgung der Haarfollikel und kann das Wohlbefinden steigern. Ein diffuser Haarausfall kann durch eine Übersäuerung des Körpers entstehen. Das Gleichgewicht zwischen Säuren und Basen kann mit einer basischen Ernährung wiederhergestellt werden.
Bei einer Chemotherapie werden zur Vermeidung eines Haarverlustes teilweise Kühlhauben zur Kopfhautkühlung angewendet. Die Kopfhaut wird auf 21 Grad abgekühlt. In einigen Tumorzentren kommt dieses Verfahren zum Einsatz. Ist die Chemotherapie abgeschlossen, wachsen die Haare in den meisten Fällen wieder nach.
Wird die Ursache behandelt und beseitigt, kann der diffuse Haarausfall noch einige Monate anhalten. Die Haarfollikel befinden sich in der Ruhephase. Der diffuse Haarausfall hört auf, wenn die Erkrankung behandelt wurde oder die Schädigung des Körpers verschwunden ist.
Fazit: Diffuser Haarausfall muss kein dauerhafter Zustand sein
Diffuser Haarausfall tritt auf dem gesamten Kopf auf. Die Haare fallen gleichmäßig aus und werden immer lichter, bis schließlich die Kopfhaut sichtbar ist. Die diffuse Alopezie kann bei Menschen aller Altersklassen auftreten. Frauen sind häufiger als Männer betroffen. Diffuser Haarausfall kann vielfältige Ursachen haben.
Eisen- und Nährstoffmangel, die Einnahme von Medikamenten, eine Chemotherapie bei einer Krebserkrankung, Schilddrüsenerkrankungen oder Autoimmunerkrankungen können die Ursache sein. Sie sollten bei einem diffusen Haarausfall den Arzt aufsuchen, der die Ursache aufdeckt und behandelt. In den meisten Fällen stoppt der Haarverlust, wenn die Ursache behandelt wurde. Der Haarwuchs normalisiert sich wieder. Ist eine Chemotherapie abgeschlossen, wachsen die Haare zumeist wieder nach.